SCWw Aktuell

Werdegang eines Weltmeisters

 

Gisela und Walter Weißmann

Unser ursprüngliches Hobby war das Geräteturnen, das wir auch wett­kampf­mäßig  ausübten. Gisela war im Geräte-Achtkampf  6. in Hessen, ich Hessen­meister im Rhönradturnen und Landes­trainer für  Rhönradturnen an der Deut­schen Turnschule in Frankfurt am Main. Jeder war an vielen Abenden und Wochen­enden unterwegs. Der Trainerjob kostete zusätzlich viele Urlaubstage.

 

Das musste geändert werden!  Ein Freizeitsport für die ganze Familie wurde gesucht. Wir kamen aufs Segeln. Dann zwei Zufälle: in der Wetzlarer-Zeitung wurde eine Segeljolle angeboten. Und: Willem Rödger vom Segelclub Westerwald war der Verkäu­fer. So kamen wir an die Krombachtalsperre. Zunächst wohnten wir in unserem Wohnwa­gen auf dem Camping­platz in Mademühlen. Das Boot dort ins Wasser zu bringen ging nur im Schlamm, also äugten wir zum Nachbar­gelände, dem  SCWw, der zwei schöne Stege hatte. So stellten wir – beide im Alter von  37 Jahren – zusammen mit Sohn Norbert 1973 bzw. 1974 den Antrag auf Mitglied­schaft. Erst jetzt erfuhren wir, dass wir mit unserer Freizeit­jolle im SCWw nicht segeln konnten; im Segelclub wurden nur Regattaboote be­stimm­ter Klassen gesegelt. Wir entschieden uns für die Bootsklasse der 470er. Norbert bekam einen Optimist und später auch ei­nen 470er, den er anfangs mit Frank Wer­ner, später auch mit seiner Frau Sylvia mit Erfolg segelte. So nahm er mit Sylvia 1992 auch an den Deutschen Hochschul­meister­schaften teil.

 

Der sportliche Aspekt stand im SCWw damals im Vordergrund. Bei den Clubmeisterschaften waren fast alle Boote auf dem Wasser. Die ersten Erfolge für uns bei den Clubmeisterschaften stellten sich ein, es machte Spaß und wir befassten uns intensiv mit Fragen zu Trimm und Taktik. Die erste Auswärtsregatta folgte und schon hatte uns der Wettkampfsport wieder eingefangen: Clubmeisterschaften,  Rang­listen­regatten, Hessenmeister­schaf­ten, Deut­sche Senioren-Meisterschaften, Spring-Cups am Mittelmeer in La Grande Motte und Sète.  Die zwei Wochen Europa-Meister­schaft am Atlantik in Quiberon segelten Vater und Sohn.

 

 

 

Sogar bis zur Senioren-WM in Qatar führte uns die Segelleidenschaft

 

Unsere wichtigsten Erfolge: 3 x Hessen­meister, 1 x Deutscher-Seniorenmeister, 5 x Deutscher Grandmaster.

 

Unser internationaler Durchbruch gelang uns 1986 bei den  Senioren-Welt­meister­­schaften in Italien am Lago Puccini: 5. Platz und beste gemischte Mannschaft. 1998 dann der absolute Höhepunkt: in Ungarn am Balaton wurden wir Weltmeister beim Grandmaster’s Worldcup und erreich­ten in Quiberon im Jahr 2000 noch einmal den 3. Platz.

 

 

WM-Pokal

 

Ehrung der Senioren-Weltmeister 1998

 

 

Auch unser Enkel Tobias, geboren 1995, ist im SCWw aktiver Regattasegler geworden. Zunächst im Opti B, in dem er 2006/2007 Hessenmeister wurde und zur Zeit in der Europe, in der er im Jahr 2013 an den Deutschen-Jugendmeisterschaften teil­nahm.                                                                         

[Gisela und Walter Weißmann]